
JAMA Dermatology Januar 2025: Wichtige Highlights und Literaturübersicht
2025-05-14 16:44Inhaltsverzeichnis
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Internationale modifizierte Delphi-Konsenserklärung zu niedrig dosiertem oralem Minoxidil gegen HaarausfallPatienten
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4593Psoriasis-Risiko bei Immun-Checkpoint-Inhibitoren
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4129Kutane und systemische Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Psoriasis
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4433Aufnahme hochverarbeiteter Lebensmittel und Psoriasis
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4832Drug Survival von Dupilumab, Methotrexat und Cyclosporin A bei pädiatrischer atopischer Dermatitis
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.3717Genetische Anfälligkeit für Hidradenitis suppurativa und kardiometabolische Erkrankungen
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.3779Psychometrische Eigenschaften und Schwellenwerte für bedeutsame Veränderungen des Vitiligo Area Scoring Index
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4534Merkelzellkarzinom: Immunsuppression, UV-Strahlung und Merkelzell-Polyomavirus
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4607Langfristige Sicherheit und Wirksamkeit von Deucravacitinib bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis: 3-jährige randomisierte klinische Open-Label-Verlängerung
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4688Einsatz der Anti-PD1-Blockade nach Hedgehog-Inhibitoren oder als Erstlinientherapie beim Gorlin-Syndrom
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4445Ansprechen auf Spesolimab beim steroidrefraktären Sweet-Syndrom
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4342Wood-Lampe als potenzielles Diagnoseinstrument für Hautdiphtherie
DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4371
Ausgewählte Artikel | Zusammenfassungen
1. Internationales modifiziertes Delphi-Konsens-Statement zu niedrig dosiertem oralem Minoxidil für Patienten mit Haarausfall
Dieser Artikel präsentiert einen aktualisierten internationalen Konsens, der mithilfe einer modifizierten Delphi-Methode entwickelt wurde, zur klinischen Anwendung von niedrig dosiertem oralem Minoxidil (LDOM) zur Behandlung von Haarausfall. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:
Indikationen: LDOM eignet sich für erwachsene und jugendliche Patienten (≥12 Jahre) mit androgenetischer Alopezie (AGA), altersbedingtem Haarausfall, Alopecia areata und Telogeneffluvium. Es wird insbesondere dann empfohlen, wenn topisches Minoxidil unwirksam oder unangenehm ist oder zu Kopfhautreizungen führt.
Kontraindikationen: LDOM sollte nicht bei Patienten mit Perikarderguss, Herzinsuffizienz, Schwangerschaft oder während der Stillzeit angewendet werden.
Empfohlene Dosierung:
Erwachsene: 1,25 mg/Tag für Frauen, 2,5 mg/Tag für Männer.
Jugendliche: Niedrigere Dosen, angepasst an das individuelle Risiko.
Überwachung: Eine Basisüberwachung (z. B. EKG) wird nur empfohlen, wenn Kontraindikationen vorliegen; eine routinemäßige Überwachung ist im Allgemeinen nicht erforderlich.
Anwendung bei Kindern: Es konnte kein Konsens hinsichtlich der Anwendung oder Dosisanpassung bei Kindern unter 12 Jahren erzielt werden.
2. Risiko einer Psoriasis bei Immun-Checkpoint-Inhibitoren
In dieser landesweiten Kohortenstudie wurde das Risiko einer Psoriasis bei Krebspatienten untersucht, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) behandelt wurden:
Häufigkeit: Die Häufigkeit von Psoriasis betrug bei ICI-Anwendern 5,76 Fälle pro 1.000 Personenjahre, verglichen mit 1,44 bei Nicht-ICI-Anwendern.
Risiko: Nach Berücksichtigung demografischer Merkmale und Begleiterkrankungen war das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, bei ICI-Anwendern im Vergleich zu Nichtanwendern doppelt so hoch.
Zeitverlauf: Das Risiko war innerhalb von 180 Tagen nach Beginn der ICI-Therapie am höchsten.
Untergruppenanalyse: Bei Patienten ab 66 Jahren sowie bei Männern war das Risiko deutlich erhöht.
Klinische Implikation: Um die Behandlungsergebnisse zu optimieren, sollten Ärzte Krebspatienten, die ICIs erhalten, genau auf Psoriasis überwachen.
3. Kutane und systemische Entzündungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Psoriasis
In dieser Studie wurde untersucht, ob der Schweregrad der Hautläsionen bei Psoriasis durch systemische Entzündungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) zusammenhängt:
Biomarker: Der Schweregrad wurde anhand des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) und GlycA (einem Marker für systemische Entzündungen) beurteilt.
Ergebnisse:
PASI-Werte korrelierten signifikant mit den GlycA-Werten.
GlycA wurde mit nicht-kalzifizierter Koronarlast (NCB) und kardiovaskulären Ereignissen in Verbindung gebracht.
In der Mediationsanalyse war die systemische Entzündung (GlycA) für 16,6 % der Wirkung von PASI auf NCB und 37,4 % der Wirkung auf kardiovaskuläre Ereignisse verantwortlich.
Abschluss: Die Schwere der Hautläsionen bei Psoriasis hängt stark mit einer systemischen Entzündung zusammen, die teilweise den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermittelt.
4. Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und Schuppenflechte
In diesem Artikel wurde die Beziehung zwischen dem Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel (UPF) und der Psoriasis-Aktivität untersucht:
Ergebnisse: Eine hohe UPF-Aufnahme war unabhängig von einem hohen BMI signifikant mit aktiver Psoriasis verbunden (adjustiertes OR 1,36, 95 % KI 1,14–1,63).
Einschränkungen: Die untersuchte Population repräsentiert möglicherweise nicht vollständig die französische Gesamtbevölkerung und die Psoriasisdiagnose wurde von den Patienten selbst gestellt, was zu einer Fehlklassifizierung führen kann.
Abschluss: Der Konsum von UPF könnte mit einer erhöhten Psoriasis-Aktivität in Zusammenhang stehen, was auf eine mögliche entzündungsfördernde Wirkung hindeutet. Umfangreichere Studien sind erforderlich, um diesen Zusammenhang weiter zu bestätigen.
Verweise
Internationale modifizierte Delphi-Konsenserklärung zu niedrig dosiertem oralem Minoxidil für Patienten mit Haarausfall. JAMA Dermatologie. 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4593
Psoriasis-Risiko bei Immun-Checkpoint-Inhibitoren. JAMA Dermatologie. 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4129
Kutane und systemische Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Psoriasis. JAMA Dermatologie. 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4433
Aufnahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln und Schuppenflechte. JAMA Dermatologie. 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.4832