
Wenn eine Operation allein nicht ausreicht: ALA-PDT ermöglicht einen 23 Monate währenden rezidivfreien Durchbruch bei periokulärem Basalzellkarzinom
2025-04-23 15:23Fall-Highlights
Klinische Herausforderung:Das periokuläre Basalzellkarzinom (pBCC) ist die häufigste maligne Erkrankung im periokulären Bereich und bekannt für sein aggressives und rezidivierendes Verhalten. Aufgrund der besonderen Anatomie und der Bedenken hinsichtlich Funktionserhalt und Ästhetik ist die vollständige chirurgische Entfernung des periokulären BCC oft eine Herausforderung.
Was ist bekannt:Die photodynamische Therapie (PDT) ist bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen wirksam, hat jedoch bei tiefen Tumoren nur eine geringe Penetrationsrate. Eine chirurgische Exzision in Kombination mit einer ALA-PDT kann die Ergebnisse verbessern.
Was ist neu:Die palliative chirurgische Resektion in Kombination mit PDT ist eine praktikable und wirksame Behandlungsstrategie für periokulares BCC.
Dieser Artikel berichtet über drei Fälle von pBCC. Nach palliativer chirurgischer Resektion mit entweder insuffizienten oder positiven Rändern unterzogen sich die Patienten 3–5 Sitzungen mit 5-Aminolävulinsäure-basierterPhotodynamische Therapie (ALA-PDT), einmal wöchentlich. Alle Patienten erreichten eine klinische Heilung bei guter Verträglichkeit, ohne schwerwiegende Komplikationen und mit hervorragenden kosmetischen Ergebnissen. Während der Nachbeobachtung (12–23 Monate) wurde kein Rezidiv beobachtet.
01. Hintergrund und Ziel
Das periokuläre BCC macht 84–96 % der periokuläre Tumoren aus und betrifft das Unterlid, das Oberlid sowie den medialen und lateralen Augenwinkel. Metastasen sind selten, pBCC ist jedoch lokal invasiv und neigt zu Rezidiven, was zu Komplikationen wie Ektropium und Trichiasis führen kann. In schweren Fällen kann es in die Augenhöhle eindringen und zu einer umfassenden Gewebezerstörung führen.
PDT ist eine nichtinvasive und effektive Therapie, die Tumorzellen gezielt bekämpft und gleichzeitig gesundes Gewebe schont. Im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungen bietet PDT eine hervorragende Wirksamkeit bei oberflächlichem Basalzellkarzinom (BCC) und erzielt hervorragende kosmetische Ergebnisse, insbesondere bei Tumoren in anatomisch sensiblen oder kosmetisch relevanten Bereichen. Die begrenzte Penetration topisch angewendeter Photosensibilisatoren schränkt jedoch ihre Wirksamkeit bei tiefen Tumoren ein.
In dieser Studie wurden drei Patienten mit unzureichenden oder positiven chirurgischen Rändern nach pBCC-Resektion mit einer kombinierten palliativen Operation und ALA-PDT behandelt. Diese Kombination erzielte günstige therapeutische und kosmetische Ergebnisse.
02. Fallberichte
2.1 Fall 1: Basalzellkarzinom am rechten Unterlid
Geduldig:69-jährige Frau mit Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit.
Präsentation:Schwarze Läsion am rechten unteren Augenlid, die sich im Laufe von zwei Jahren allmählich auf etwa 1,2 cm vergrößert und mit Flüssigkeits-/Blutausfluss ulzeriert.
MRT:Keine Invasion aus der Umlaufbahn.
Diagnose:BCC durch Histopathologie bestätigt.
Behandlung:Palliative Exzision + ALA-PDT. Die chirurgischen Ränder lagen nahe am Tumor; die PDT wurde direkt auf die offene Wunde angewendet.
PDT-Protokoll:20 % ALA werden 4 Stunden lang unter Okklusion topisch aufgetragen, gefolgt von 633 nm rotem Licht mit 80 J/cm² für 30 Minuten. Die Behandlung erfolgt einmal wöchentlich in drei Sitzungen.
Ergebnis:Kein Rezidiv nach 23 Monaten Nachbeobachtung.
2.2 Fall 2: Linker medialer Canthus BCC
Geduldig:70-jährige Frau mit Hysterie und psychogenem Asthma.
Präsentation:Tiefbraune knotige Läsion (~1,5 cm) mit Schorfbildung und Erosion; vorherige Kryotherapie fehlgeschlagen.
MRT:Keine Hinweise auf eine Invasion.
Diagnose:Histopathologisch bestätigtes BCC.
Behandlung:Palliative Exzision + ALA-PDT. Die Ränder schienen negativ, lagen aber nahe am Tumor; PDT wurde vorsorglich angewendet.
PDT-Protokoll:Dasselbe wie Fall 1, wird wöchentlich in drei Sitzungen durchgeführt.
Ergebnis:Kein Rezidiv nach 17 Monaten Nachbeobachtung.
2.3 Fall 3: Unterer medialer Canthus BCC
Geduldig:57-jähriger Mann mit einer seit 7 Jahren bestehenden unbehandelten periokularen Hautläsion.
Präsentation:Grauschwarzer Fleck (~1,2 cm) mit zentraler Ulzeration.
Diagnose:BCC durch Biopsie bestätigt; Tumor zeigte tiefe Infiltration und perineurale Invasion.
Behandlung:Exzision mit tiefen positiven Rändern, gefolgt von fünf wöchentlichen ALA-PDT-Sitzungen.
Ergebnis:Kein Rezidiv nach 12 Monaten. Minimale Narbenbildung ohne funktionelle Deformierung.
03. Diskussion
3.1 Chirurgische Herausforderungen
Während die Operation (insbesondere die Mohs-Mikrochirurgie, MMS) der Goldstandard für BCC bleibt, ist ihre Anwendung in periokularen Bereichen komplex:
MMS ist effektiv, aber zeitaufwändig, technisch anspruchsvoll und nicht immer verfügbar.
Ältere Patienten sind möglicherweise für langwierige Eingriffe nicht geeignet.
Aufgrund der unregelmäßigen Tumorgrenzen und der komplexen Anatomie ist das Risiko einer unvollständigen Exzision in periokularen Regionen, insbesondere im medialen Augenwinkel, höher.
3.2 Klinischer Wert der PDT
Die PDT ist eine validierte, nicht-invasive Behandlungsmethode für Basalzellkarzinome, insbesondere oberflächliche und risikoarme Knotenkarzinome. Zu den Vorteilen gehören:
Hohe Rücklaufquoten
Hervorragende kosmetische Ergebnisse
Gewebeschonend
Einfache Verwaltung
Wiederholbarkeit
Kompatibilität mit anderen Behandlungen
Einschränkungen:Schmerzen bei der Belichtung, eingeschränkte Penetration und höheres Rezidivrisiko bei tieferen Tumoren. Diese können durch Kombinationsstrategien gemildert werden.
Präoperative PDT:Kann die Tumorgröße reduzieren und Operationsergebnisse verbessern.
Postoperative PDT:Nützlich zur Beseitigung von Resterkrankungen, insbesondere wenn die chirurgischen Ränder unzureichend sind und eine weitere Operation oder Strahlentherapie nicht möglich ist.
3.3 Kombinierte Operation + PDT: Wirksamkeit und Sicherheit
Diese Kombination ist besonders wertvoll bei pBCC-Fällen mit positiven oder unzureichenden Rändern:
Verbessert die Wirksamkeit im tiefen Gewebe durch Verbesserung der Photosensibilisator-/Lichtdurchdringung.
Ermöglicht wiederholte Behandlungen mit minimalem Trauma.
Bietet hervorragende kosmetische Ergebnisse mit nur leichter Narbenbildung.
Ermöglicht eine bessere Rezidivüberwachung durch Vermeidung von Lappen/Transplantaten, die die Beurteilung erschweren könnten.
Abgesehen von vorübergehenden Schmerzen und Pigmentflecken wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet. Alle Patienten schlossen ihre PDT-Behandlungen mit guter Verträglichkeit ab.
04. Fazit
Die palliative Exzision in Kombination mit ALA-PDT ist eine effektive Strategie zur Behandlung von pBCC und bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen onkologischer Kontrolle, kosmetischer Erhaltung und minimaler Invasivität. Diese kombinierte Methode ist vielversprechend, insbesondere in anatomisch anspruchsvollen Regionen, in denen herkömmliche chirurgische Eingriffe allein möglicherweise nicht ausreichen.